Die verflixten Siebendreiviertel
“An guten Ideen und Konzepten mangelt es meist nicht. An was dann?”
“An guten Ideen und Konzepten mangelt es meist nicht. An was dann?”
Dreiviertel aller Umsetzungsvorhaben scheitern! Aus meiner Erfahrung sind es sieben Herausforderungen, über die Unternehmen immer wieder stolpern. Warum noch ¾? Weil Ihre ganz konkreten und individuellen Herausforderungen noch dazu kommen.
Ärmel hoch ist zu wenig
Ein schneller Start ist oft trügerisch. Ganz nach dem Motto: „Wir wissen zwar noch nicht wohin, aber wir gehen früher los, damit wir schneller dort sind.“ Der Weg durch das Umsetzungslabyrinth ist meist ein Marathon und erfordert Ausdauer. Definieren Sie zu Beginn Ihre Ziele daher sehr genau, bevor Sie in die falsche Richtung losmarschieren.
Alles und am liebsten gestern
Entscheidungsträger*innen wünschen sich die „eierlegende Wollmilchsau“, und zwar sofort und am besten noch umsonst. Meist gelingt dann die Umsetzung, wenn überhaupt, nur irgendwie. Die Ziele werden in der Regel nicht erreicht. Stimmen Sie unbedingt Ihre inhaltliche Erwartungen und Ziele mit den verfügbaren Mitteln (z.B. Personalressourcen, Geld und Zeit) ab.
Stiller Widerstand ist besonders gefährlich
Nicht jede(r) ist mit dem Umsetzungsvorhaben einverstanden. Häufig gibt es Widerstände aus den eigenen Reihen, bei Mitarbeiter*innen und Chefs gleichermaßen. Machen Sie diese Widerstände sichtbar und nehmen Sie diese ernst. Wandeln Sie die Reibung durch aktive Auseinandersetzung mit den Kritikern in positive Energie für die Umsetzung um.
Kommunikation je nach Wetterlage
Schlechte Kommunikation während der Umsetzung reduziert die Motivation der Beteiligten und erhöht die Unsicherheit. Umsetzung ist ein dynamischer Prozess, wo Unvorhergesehenes auf der Tagesordnung steht. Reagieren Sie auf Umfeldveränderungen inhaltlich flexibel, bleiben Sie in der Kommunikation aber konsistent. Auch beim Labyrinth muss man manchmal die Richtung wechseln oder aus einer Sackgasse umkehren. Das Ziel bleibt aber unverändert.
Wenn der Verstand zur Nebensache wird
Oft wird nur auf die Sachebene fokussiert. Die für den nachhaltigen Umsetzungserfolg so wichtige Beziehungsebene wird immer wieder vergessen. Hören und fühlen Sie in Ihr Team hinein und nehmen Sie die Anliegen der am Umsetzungsvorhaben beteiligten Menschen ernst. Das macht auch die Sache leichter.
Wissen heißt nicht Können
Die Umsetzung kann nicht erfolgreich sein, wenn dafür notwendige Fähigkeiten fehlen. Da können Euphorie und Motivation noch so groß sein. Überlegen Sie sich genau, was Sie auf Ihrem Weg durchs Umsetzungslabyrinth alles benötigen. Kümmern Sie sich um die Ausrüstung, bevor Sie losgehen.
Das Labyrinth vor lauter Hecken nicht sehen
Details verstellen oft den Blick aufs große Ganze. Vor allem größere Umsetzungsvorhaben bergen die Gefahr, sich in Details zu verzetteln. Wenn Sie sich im Labyrinth verlaufen haben, steigen Sie auf die Leiter und werfen einen Blick von oben drauf. Diese Makroperspektive öffnet neue Wege.
Bei Ihrem Unternehmen läuft es anders?
In meiner langjährigen Erfahrung mit Umsetzungsvorhaben bin ich immer wieder auf die verflixten Sieben gestoßen. Die Liste ist aber längst nicht vollständig. Branchen- und unternehmensspezifische Besonderheiten müssen berücksichtigt werden. Oft kommt es im Verlauf eines Umsetzungsvorhabens zu Überraschungen. Vielleicht ist auch einfach nur der sog. „Wurm“ drin.
Ich bin schon neugierig auf die „verflixten …“ in Ihrem Unternehmen und freue mich, Sie vielleicht schon bald auf Ihrem Weg durch Ihr Umsetzungslabyrinth zu begleiten.